Das Museum „Staro selo“ in Sirogojno
Im 26 km vom Touristenzentrum Zlatibor entfernten Dorf Sirogojno befindet sich das einzige Freilichtmuseum in Serbien Staro selo (Altes Dorf). Auf einer Fläche von fünf Hektar wurden neben der Petrus-und-Paulus-Kirche aus allen Teilen Zlatibors alte Blockhäuser hergebracht, um sie hier zu präsentieren und zu erhalten.
Das Museum besteht aus zwei Einheiten. Die erste bildet eine Reihe von Häusern, die ihr ursprüngliches Aussehen und ihre Zweckbestimmung bewahrt haben und die, dargestellt in zwei Zlatiborer Höfen, als ständige Museumsausstellung fungieren. Die zweite Gruppe besteht aus Häusern, die ihr ursprüngliches Aussehen bewahrt haben, aber anderweitig genutzt werden, adaptiert und touristischen Bedürfnissen angepasst wurden. Das sind Hallen, Souvenirläden, Wirtshäuser, Appartementgebäude…
Die Museumsausstellung der Zlatiborer Blockhäuser legt Zeugnis ab von der Wohnkultur in dieser Gegend im 19. und Anfang des 20. Jh. Damals lebte man in Gemeinschaften, die bis zu 50 Mitgliedern zählten. Zahlreiche kleinere Objekte auf dem Hof waren rings um das „Haupthaus“ angeordnet.
Die auf dem der Sonne zugewandten Hang errichteten viereckigen Häuser bestanden aus waagerecht übereinander geschichteten Rundstammhölzern, an den Ecken als Sattelverkämmung ausgearbeitet und mit Schindeln, Steinplatten oder Stroh gedeckt. Öffnungen auf den Dächern sorgten für Luftzirkulation und ganz oben befand sich der Schornstein, genannt „kapić“.
„Das Haupthaus“ hatte zwei Räume – „Haus“ und „Zimmer“, und unter dem Zimmer befand sich der Keller. Die Tür an der Ost- und Westseite hatte außer funktioneller auch symbolische Bedeutung (alles Gute und Schöne kommt durch die Tür an der Ostseite herein – Neugeborene, die Braut, die Paten, die Gäste…, und alles Schlechte geht durch die Tür an der Westseite heraus).
Den zentralen Platz des „Hauses“ nahm der Feuerherd ein, in dem das Feuer ständig brannte. Hier wurde das Essen zubereitet, um ihn versammelten sich am Abend die Mitglieder der Gemeinschaft, besprachen die Pläne für den nächsten Tag und hier wurde auch gefeiert.
Auf dem Hof befand sich auch der Vajat, (ein Nebenbau, in das jeder Sohn des Hausherrn nach der Heirat einzog), die Milchkammer (zur Aufbewahrung von Milch und Milchprodukten), das Backhaus (zum Brotbacken), der Speicher (zum Aufbewahren und Lagern von Getreide und Mais), die Dörrobstkammer, der Schuppen (zum Schnapsbrennen) und der Stall (für das Vieh).
Der zweite Teil der Museumsausstellung besteht aus Objekten im Ursprungszustand, jedoch den touristischen Bedürfnissen angepasst: Halle und Sommerbühne für Ausstellungen, Seminare, Litertaturabende, Theateraufführungen und Konzerte; Ausstellungs- und Verkaufsräumlichkeiten für alte Gewerbeerzeugnisse und Kopien von Museumsexponaten, gefertigt von Handwerkern aus dem Dorf; Wirtshaus des Museums, in dem die Besucher nach alten Rezepten zubereitete lokale Speisen probieren können und Herbergen zur Unterbringung und zum Aufenthalt der Gäste.
Das Museumsprogramm befasst sich auch mit der Erhaltung alter Gewerbe, sodass in drei ausgestatteten Workshops im Sommer Schmiede- und Töpferkurse abgehalten werden. Zum Bestandteil des Museums gehört die Petrus-und-Paulus-Kirche mit einem kostbaren Ikonostas aus dem Jahre 1764.
Dieses einzigartige Freilichtmuseum können Sie im Winter von 9 bis 16 Uhr und im Sommer von 9 bis 19 Uhr besuchen.
Kontakttelefon für Info: +381 31 3802 291, +381 31 3802 586, +381 64 8940 101, +381 63 643 758
Internetadresse: www.sirogojno.rs